In den Markt Dirlewang wurden im Jahre 1972 die Gemeinden Altensteig mit Osterlauchdorf und Helchenried eingegliedert. Zum Markt gehören noch die Weiler Alesrain, Eberscholl, Wallenried und der Leutenhof. Dirlewang grenzt an die beiden Zentren Mindelheim und Bad Wörishofen an. Im Süden bildet es die Landkreisgrenze zum Ostallgäu. Dirlewang ist Sitz des Schulverbandes mit fünf Mitgliedsgemeinden (Apfeltrach, Dirlewang, Eggenthal, Stetten, Unteregg) und der Verwaltungsgemeinschaft mit vier Mitgliedsgemeinden (Apfeltrach, Dirlewang, Stetten, Unteregg) mit mehr als 5500 Einwohnern. Dirlewang allein hat etwa eine Flurgröße von 1320 ha Fläche, seit der Eingliederung von Altensteig und Helchenried 2330 ha Fläche.
Das 1923 erbaute Schulhaus wurde 1978 renoviert und zum Rathaus umgebaut.

Der Markt Dirlewang führt ein geschichtliches Wappen (Art. 4 Abs. 1 GO). Die Wappenverleihung erfolgte 1725. Es entspricht folgende Beschreibung:

"In Rot zwischen zwei silbernen Zinntürmen, deren Sockel aus silbernen und blauen Quadern bestehen, ein geschlossenes goldenes Tor mit Einlaßpförtchen in silberner Mauer."

Dirlewang
Der Markt Dirlewang liegt im oberen Mindeltal an der Nordgrenze des Vorallgäuer Moränengebietes, an der Bundesstraße 16 und der Bäderstraße, 630 m über NN und fünf Kilometer südlich der Kreisstadt Mindelheim.
Sesshaft waren in Dirlewang die frühest nachweisbaren jungsteinzeitlichen Menschen. Es folgen Spuren der Bronzezeit. Besiedelt war der heutige Ortsbereich auch um das erste Jahrtausend vor Christus, der sog. Urnenfelderzeit. Erhalten haben sich Hügelgräber der anschließenden Hallstattzeit. Die aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. stammende spätkeltische Viereckschanze "Beiburg" ist ein eindrucksvolles Bodendenkmal der Vorgeschichte. Die mit der römischen Invasion beginnende Frühgeschichte hat auch im Flurbereich Dirlewangs Siedlungsniederschläge hinterlassen. Beim "Schmittenholz" in der Nähe der Hammerschmiede bestand in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung ein kleiner Weiler, dessen Bewohner neben Landwirtschaft eine Ziegelei mit zwei Brennöfen betrieben. Der im Jahre 1931 ergrabene Gutshof mit Badegebäude am "Galgenberg" ist offenbar im Jahre 233 beim ersten Alemanneneinfall in Flammen aufgegangen.
Die im Jahre 1931 entdeckten und 1961 und 1968 weiter untersuchten alemannischen Reihengräber am nördlichen Ortsrand von Dirlewang stammen aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Die Grabbeigaben der Bestatteten bezeugen den Status reicher Bauern. Damit stellt sich die Frage nach dem Ortsnamen, der als "Durniwanc" erstmals urkundlich im Jahre 919 aufscheint und sich um 1588 zu "Dürlewang" wandelt. Ihm kann folgender Sinngehalt gegeben werden: "ze dem durnin wanc", d. i. zu dem dornichten Wang. Die Ortsgründer hatten in diesen Gefilden von Dornicht überwucherte römische Ruinen vorgefunden.
Über einen Ortsadel liegen recht dürftige Nachrichten vor. Im Jahre 919 tritt laut einer Urkunde der Edelfreie Berthger de Durmwanc als Zeuge auf. Die im Jahre 1130 erwähnten Elwin und Adalbert von Dirlewang waren vermutlich Dienstmannen der Herren von Ursin-Ronsberg. Aus den Beziehungen zu diesem Geschlecht erwuchsen vereinzelte Güterschenkungen (z. B. Alesrain, Wichstain) an das Kloster Ottobeuren.
Demgegenüber war der Markt Dirlewang samt dem Kirchensatz Lehen des Klosters Kempten. Lehenträger des Marktes Dirlewang waren um 1400 die Herren von Freiberg. Von diesen gelangte der Ort samt dem Kirchensatz 1408 als stiftkemptisches Lehen an die Inhaber der Herrschaft Mindelheim, die Herzöge Friedrich, Ulrich und Ludwig von Teck. Damit blieb Dirlewang der Herrschaft Mindelheim inkorporiert, bis es 1587 Hans Fugger von Kirchberg-Weißenhorn, der Begründer der Kirchheimer Linie, vom Kloster Kempten um 21000 Gulden kaufte. Letztlich wurde es dann 1616 mitsamt der Herrschaft Mindelheim bayerisch.
Die Hohe Gerichtsbarkeit ist vermutlich aufgrund eines königlichen Privilegs im Zusammenhang mit dem Marktrecht verliehen worden. Das "Marktrecht" geht in die Zeit vor 1400 zurück; der "Galgenberg" wird erstmals urkundlich im Jahre 1416 als Grenzpunkt zwischen Dirlewang und Helchenried erwähnt; das "Blutängerle", nach örtlicher Überlieferung die Köpfstätte, erscheint urkundlich nur im Jahre 1721 als die "gemeine Richtstatt". Dirlewang besaß das Recht, Missetäter und Frevler innerhalb seiner Markungsgrenze aufzugreifen und abzuurteilen. Das Hochgericht ist erstmals im Gültbuch der Herrschaft von 1467 erwähnt. Für Pranger, Stock und Galgen hatte der Markt selbst zu sorgen und auch die anfallenden Gerichtskosten zu tragen. Erst mit der Inkorporation des stiftkemptischen Lehens Dirlewang in die Herrschaft Mindelheim im Jahre 1408 sind die Landammänner und späteren Landvögte Stabhalter und Vollzieher der Bluturteile in Dirlewang geworden. Urteilsprecher blieben jedoch bis zur Einführung der Landgerichte im Jahre 1804 die zwölf Richter des Marktes.
Dirlewang hatte sein "Weistum", sein geschriebenes Recht. Dieses und offenbar unersetzliche Urkunden wurden im Dreißigjährigen Krieg 1646 und 1647 vernichtet. Damals wurde "der Fleckenschrein in des Ammanns Haus gebrochen/etliche vorhandene alte Register/Briefe und Fleckenbücher zerrissen/weggenommen
und sind so verloren gegangen". 1657 wurden die "Privilegien und Freiheiten" neu aufgeschrieben und durch das kurfürstliche Pfleggericht Mindelheim bestätigt. 1525 hatten sich die Dirlewanger am Bauernaufstand beteiligt und damit ihre Freiheiten verwirkt. Georg von Frundsberg verfügte die Aufhebung des Marktrechtes, der Hochgerichtsbarkeit und der Freiheit von Frondiensten. Nach fünf Jahren wurden den Dirlewangern auf Fürbitte der Frauen Anna und Margarete von Frundsberg die alten Rechte zurückgegeben.
Kurfürst Max Emanuel von Bayern verlieh im Jahre 1725 dem Markte Dirlewang das Wappen und eine Zunftordnung und ratifizierte in einer Prachturkunde die alten Privilegien und Freiheiten. Gleichzeitig erhielt der Markt Dirlewang eine Magistratsverfassung mit vier Mitgliedern des Inneren Rates, acht Mitgliedern des Äußeren Rates und acht Mitgliedern des Gemeindeausschusses.
Im 18. Jahrhundert hatte Dirlewang zwei Jahr- und zwei Nachjahrmärkte bewilligt bekommen. Vom Herbst bis zum Frühjahr fand jede Woche freitags Viehmarkt statt. Um 1800 kamen auf diesem größten Viehmarkt des Landgerichtes Mindelheim jährlich 700-800 Stück Hornvieh und Pferde zum Verkauf. Noch vor dem Ersten Weltkrieg waren die sieben Monatsviehmärkte von großer wirtschaftlicher Bedeutung für den Ort.
Im Jahre 1725 wurden zwanzig Handwerksgattungen zu fünf Zünften vereinigt. Vier Brauereien sind schon vor 1600 im Orte nachweisbar. Das Weberhandwerk war im 17. und 18. Jahrhundert gut vertreten: 1671 zählte man sechzehn und 1725 gar zwanzig Weber. Zwei Strumpfwirker, ein Garnhändler, zwei Färber und einige Schneider ergänzten das Textilgewerbe. Die Niederlassung bayerischer Salitersieder seit 1616 ist rund zweihundert Jahre nachweisbar. Die 1672 erfolgte Gründung der Hammerschmiede war ein mutiger Schritt des Unternehmers ins vorindustrielle Zeitalter.
Durch die in den Jahren 1920-1926 durchgeführte Mindelkorrektion und den Bau von Brücken hat sich das Ortsbild gewandelt. Hochwasserstege und Furten wurden verdrängt.
Auch die Flur hat sich durch die 1897-1898 östlich, 1926-1929 südlich und 1956-1957 westlich des Ortes durchgeführten Flurbereinigungen verändert.
Handwerk, Handel und Gewerbe bestimmten neben der Landwirtschaft die Berufstätigkeit der Einwohner. In den Jahren 1925-1931 verließen Silberfüchse und Nerze Dirlewanger Farmen bis nach Amerika. 1948 lieferten 100 landwirtschaftliche Betriebe Milch an zwei Molkereien, 1982 waren es noch 39 Betriebe.
Der Ort wuchs: 1821 lebten 617 Einwohner in 118 Häusern, 1982 lebten 1290 Einwohner in 368 Häusern.
Der Zweite Weltkrieg brachte Leid und Zerstörung über Dirlewang. 104 Männer kehrten nicht mehr aus dem Krieg zurück. Bei der Vorführung einer Panzerfaust im Gasthaus zum Schatten waren vier Tote zu beklagen. Im Schulhaus wurde 1945 ein Lazarett eingerichtet. Ab 1945/1946 fanden viele Vertriebene neue „Heimat“ in Dirlewang.
In den letzten 50 Jahren entstanden Siedlungen nördlich und südlich der Saulengrainer Straße, am Anger, an der Holzhauser- und der Alamannenstraße, am Mühlanger, am Hammerschmiedeweg, in Dirlewang Nord, Ost, Süd und West.
Das Ortsstraßennetz und die Ortsverbindungsstraßen nach Saulengrain, Altensteig, Unteregg (Mindeltalstraße), Köngetried und Warmisried wurden ausgebaut.
Die Wasserversorgung wurde 1980 in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Wörishofen neu geregelt, die Abwasserbeseitigung wird zusammen mit der Stadt Mindelheim durchgeführt. 1966 wurde die erste Verbandsschule des Landkreises Mindelheim in Dirlewang eingeweiht und immer wieder erweitert. Das alte Schulgebäude (erbaut 1923) konnte 1979 als Rathaus eingeweiht werden.
Stolz ragt daneben der Turm der Pfarrkirche St. Michael über den Ort. Der spätgotische Bau wurde im Jahre 1482 eingeweiht. Die Fundamente der Vorgängerkirchen sind nicht bekannt geworden. Ein Rundturm kündet von einem ehedem befestigten Friedhof, von einer ehemaligen Wehrkirche.
Rathaus, Pfarrkirche, alte Schule von 1830 mit Bücherei und Sängerklause und Volksschule bilden die Ortsmitte. Ein weiterer Schwerpunkt des Ortes besteht aus einem reich ausgestatteten Heimatmuseum Taverne (gegründet 1930 von Stefan Fröhlich, 1976 und 2015 renoviert).
Dem 1979 verstorbenen Kreisheimatpfleger und Ehrenbürger von Dirlewang, Josef Striebel, der in jahrelanger Arbeit in den Archiven die Geschichte seiner Heimatgemeinde erforschte, war es nicht mehr gegönnt, die abgegangene Siedlung "Wihstain" zu finden. Vielleicht gelingt dies eines Tages durch die moderne Luftbildarchäologie.

Alesrain
Die beiden Höfe zu "Alrichsrain" südwestlich Dirlewangs gehörten ab ca. 1095 dem Kloster Ottobeuren. Im Jahre 1566 verkaufte das Kloster seine Besitzungen um Mindelheim, darunter auch die Güter in "Allrißrain" an Georg II. von Frundsberg.

Altensteig
Das Dorf "an der alten Steige", 2,5 km östlich Dirlewangs, war eine alte Verkehrssiedlung am Hügelabhang. Steig bezeichnet einen steil ansteigenden Fuß- und Fahrweg. Der Verkehrsstraße von Dirlewang (Rettenbach-Ottobeuren) nach Wörishofen ist durch den Klosterverkehr große Bedeutung zugekommen. Die Straße ging bzw. geht auf der Südseite des Dorfes steil zur Steig hinauf.
Die früheste urkundliche Erwähnung Altensteigs stammt aus dem Jahre 1256. Schwigger von Mindelberg besaß damals einen Hof in Altensteig. Der Enkel Schwiggers, Schwigger V., verkaufte im Jahre 1303 seine Vogteirechte in Altensteig an das Kloster Rottenbuch. 1390 vergab Jos von Hürnbach zu Altensteig seine Mühle in Gernstall an das Augustinerkloster Mindelheim. Im Kaufvertrag über die Herrschaft Mindelheim vom Jahre 1363 wird "daz geriht ze Altensteig" und im Rechbergischen Teilungsvertrag von 1467 "das dorf Altensteig" genannt. In verschiedenen Urkunden des 15. und 16. Jahrhunderts sind Mindelheimer, Kaufbeurer und Memminger Bürger, auch der Bürgermeister Kaspar Ulmann von Dillingen als Besitzer von Höfen und Gütern in Altensteig erwähnt. Das Kloster Steingaden und das St. Katharinenkloster Augsburg waren in Altensteig begütert.
Das Salbuch erwähnt 1616 das Franziskuskirchlein, das 1930 und 1967 renoviert wurde. Die nördliche Hälfte der Gemeinde gehörte damals schon zur Pfarrei Mindelau, die südliche Hälfte mit Osterlauchdorf zur Pfarrei Dorschhausen. Die Trennungslinie verläuft heute noch von der Kapelle aus in westlicher Richtung. Die Verstorbenen werden entsprechend in Dorschhausen bzw. in Mindelau beerdigt.
25 Wallfahrer unternahmen am 1.8.1775 unter der Leitung von Antonius Schuster zur Abwendung einer Viehpest eine Fußwallfahrt zur Wieskirche. Diese Wallfahrt wird heute noch jährlich durchgeführt, allerdings mit dem Bus. Die Dorfkinder warten am Abend auf die Rückkehr der Wallfahrer und erhalten Geschenke.
Bis zum Jahre 1946 mussten die Kinder getrennt nach Ober- und Unterdorf die Schule in Dorschhausen bzw. in Mindelau besuchen. 1946 wurde in Altensteig eine Schulstelle errichtet und ab 26.9.1949 im neuen Schulgebäude unterrichtet. Am 1.1.1966 trat Altensteig dem Schulverband Dirlewang bei.
Bis 1945 standen in Altensteig 54 landwirtschaftliche Anwesen und Wohngebäude, 52 Wohngebäude kamen bis heute hinzu.
Der Zehntstadel, der sich in der Dorfmitte befand, wurde nach dem Ersten Weltkrieg, der Schafstadel am Südrand des Dorfes 1956 und das Gemeindehaus, auch Armenhaus genannt, 1973/ 74 abgerissen.
In den Jahren 1934-1936 wurde die Flurbereinigung durchgeführt. Altensteig kam am 1.7.1972 zur Gemeinde Dirlewang

Eberscholl
1239 wird dem Kloster Irsee Ebirsol (= Ebersuhle, Eberscholl oder Erschol) als Besitz bestätigt. Der Weiler hat Vogtrecht gen Ronsberg zu leisten. Von 1533 bis 1642 war die Einöde Lehen der Herrschaft Mindelheim. 1885 geht der Besitz an die Familie Schmid, unter der die Einöde dreigeteilt wurde.

Helchenried
Im 13. Jahrhundert ist in Helchenried eine Nebenlinie des Hauses Ursin-Ronsberg begütert: 1213 vergab Graf Gottfried von Marstetten ein Gut in "Helchinriet" an das Kloster Ottobeuren. 1236 gehen die Klostervogtei Ottobeuren und das Gut Helchenried an die Staufer über. Später gehört der Weiler wieder dem Kloster Ottobeuren. 1427 verkaufen Jos Schwinkrist und Margaretha, seine eheliche Wirtin, ihren von Ottobeuren lehenrührigen Weiler Helchenried um 1000 fl an Herzog Ulrich von Teck; Helchenried ist damit der Herrschaft Mindelheim einverleibt.
Die Filialkirche der Pfarrei Dirlewang (Patrozinium seit 1949: Skapulierfest Maria vom Berge Carmel) wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter teilweiser Verwendung romanischen Mauerwerks erbaut und 1948 renoviert.
Der Flurname "Helchenburg" lässt vielleicht auf eine abgegangene Burg schließen. Flurbereinigungen wurden in Helchenried 1921 (Ost) und 1955 (West) durchgeführt. Der Ort wird durch die Landwirtschaft (1986 11 Betriebe) und ein 1932 gegründetes Holzspanschachtel- und Kartonagenwerk geprägt. Am 1.4.1972 wurde Helchenried in die Marktgemeinde Dirlewang eingemeindet.

Leutenhof
Der Hof "zu der Liten" (= an der Leite, am Hange) war Erblehen der Herrschaft Mindelheim. 1432 wurde Peter Scheffler durch Ulrich von Teck damit belehnt. 1667 wird der Hof an Georg Hörterich von Dorschhausen verkauft, aus dessen Geschlecht der am 29.3.1705 geborene Orgelbauer Johann Georg Hörterich stammt. Seit 1.4.1956 ist der Hof im Besitz der Familie Kölbl.

Wallenried
1416 wird der Flurname "gen den 2 Walhersried" bei einem Schiedsspruch erwähnt, 1657 als "Wiesmähder" und 1721 als "Wallenried Mähder" bezeichnet. 1862 erwarb Michael Port von Johann Kohler (Hs.-Nr. 1 obere Mühle) im Tausch gegen das Anwesen Hs.-Nr. 68 das "Wallenriedmahdholz", rodete das Grundstück und errichtete darauf ein landwirtschaftliches Anwesen (Hs.-Nr. 126). Die Teilung des Anwesens erfolgte unter dem Besitzer Ludwig Sauter. Zwischen 1900 und 1908 entstanden Okonomiegebäude und 1922 das Wohnhaus. Das neue Anwesen erhielten 1924 Franz Sales und Viktoria Sauter. Das Stammanwesen Hs.-Nr. 126 bekam nach dem Tode von Ludwig Sauter (1927) die Witwe Maria Sauter, die es 1928 an den Sohn Karl Sauter übergab.

Abgegangene Siedlungen
Beiburg
Zwischen Dirlewang und Unteregg liegt südlich des Roßkopfs eine keltische Viereckschanze mit den Ausmaßen O 145 m, S 120 m, W 133 m und N 115 m. Der Wald trägt den Flurnamen "Klösterle", die nördlich angrenzenden Grundstücke den Namen "Beyburgen". Zu Beginn des 16. Jahrhunderts (um 1530) berichtet der Landvogt Aichelin, dass innerhalb des Burgstalls (die Schanze) ein Hof gestanden sein soll. Erstmals 1616 scheint der Name "das Clösterlin" auf.

Holzhauserin
Adelheid Schwärzin, Bürgerin in Mindelheim, schließt im Jahre 1422 mit ihrem Bruder Utz Schwenk wegen ihres Gutes in Dirlewang einen Kaufvertrag. Dabei sind erwähnt die Flurnamen: Am Straßbach, gen. das Gaissach und zwei Tagwerk Mahd am Horn, gen. der Holzhauserin Mahd. Der Flurname besteht noch heute. Die Gemeinde nannte eine Straße "Holzhauser Str." Ob dieser Flurname auch als Nachweis für eine Siedlung gesehen werden kann, muss noch geklärt werden.

Luwang
Zwischen Helchenried und Kirchdorf. Der Name erscheint in der Beschreibung des Wildbannbezirks der Markgrafschaft Burgau von 1478.

Tannburg
Die Abschnittbefestigung knapp südlich des Leutenhofes erscheint urkundlich erstmals 1363 als Burgstall. Ziegelreste deuten auf mittelalterliche Herkunft. Im Jahre 1461 wird dem Bauern Cunrat Schellhorn zum Leutenhof gegen eine jährliche Gilt von 4 Pfd. Hallern auf 20 Jahre "das Burgstall an der Tannburg" verliehen.  

Wichstein (Wihstain)
1126 übergibt Irmingard von Ursin, die Schwester des Vogtes Rupert, eine Hube in Wichstein als Seelgerät dem Kloster Ottobeuren. In den päpstlichen Bestätigungsurkunden ottobeurischen Besitzes ist 1152 Wihestein, 1235 Wihstain genannt. Im Jahre 1418 erhielt Herzog Ulrich von Teck das Gut mit allen Zugehörungen vom Abt und Konvent des Klosters verliehen. Als im Jahre 1566 Georg II. von Frundsberg die ottobeurischen Güter in seiner Herrschaft aufkauft, ist es nur noch als "Matheus Madt, genannt Weichstain" erwähnt. 1721 erscheint der Flurname "Im Weißen Stein" mit dem Vermerk "seind Wallenried Mähder". Wichstein müsste demnach in der Nähe Wallenrieds zu finden sein.